14. Landratswanderung durch Iggelheim


Nach einer Begrüßung durch den  Landrat und den Bürgermeister am Treffpunkt Bahnhof Böhl-Iggelheim, setzte sich die Wandergruppe frohen Mutes in Bewegung, um nach einer kurzen Strecke das erste Etappenziel zu erreichen. Ein Gedenkstein am Straßenrand erinnert an ein Gefangenenlager aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Theo Brendel berichtete, dass sich an diesem Ort Anfang Juli 1945 ein von den Alliierten errichtetes Kriegsgefangenenlager befand, in dem deutsche Soldaten und Zivilisten gefangen gehalten wurden. Nach heutigen Erkenntnissen befanden sich in dieser Zeit rund 36.000 deutsche Kriegsgefangene im Lager, einem sogenannten Rheinwiesenlager. Wie viele Soldaten im Lager gestorben sind, ist bis heute unbekannt. Während des Berichtes braute sich über der Wandergruppe ein Gewitter zusammen, so dass die Gruppe im strömenden Regen die nächste Station ansteuerte.

In Iggelheim zeigten die Führer der Gruppe eine Stelle, an der vor mehr als 100 Jahren noch ein Bach geflossen war. Der „Steinbach“ war vor 1900 die nördliche Ortsgrenze von Iggelheim, eine Bebauung in Richtung Böhl erfolgte erst nach 1900. Der Steinbach, der schon zur Steinzeit seine Funktion hatte, ist heute ersatzlos zugeschüttet. Im Umfeld vom Steinbach fanden archäologische Grabungen statt.

Nachdem das Wetter keine Besserung zeigte, wurde die Gruppe kurzerhand in das örtliche Heimatmuseum geführt. Zur Überraschung aller Wanderinnen und Wanderern entpuppte sich das Museum im alten Rathaus zu einem wahren Schmuckstück der Gemeinde. Das „Alte Rathaus“, im Jahre 1569 erbaut, ist zu Recht ein Wahrzeichen von Iggelheim. In dem seit 1934 als Museum umgebauten Rathaus konnten die Gäste in der liebevollen Detailausstellung einen Einblick in Wohn- und Schlafräume und dem Leben aus der Zeit um 1900 gewinnen. Im Dachgeschoß wurde die sich noch in Betrieb befindliche Rathausuhr bewundert.

 

Die Gruppe setzte ihren Weg in Richtung Kerweplatz Iggelheim fort, um pünktlich den Bürgermeister Peter Christ zur Eröffnung der Kerwe zu begleiten. Nach der Eröffnungsrede fand traditionell der Fassbieranstich statt - mit tatkräftiger Unterstützung durch den Landrat.

Zum Abschluss duften sich die Wanderinnen und Wanderer auf der Kerwe Iggelheim stärken und die Wanderung gemütlich bei nunmehr besserem Wetter ausklingen lassen.

Landrat Clemens Körner dankte den Organisatoren und allen Mitwandernden für die Impressionen in Iggelheim: "Mit den Wanderungen will ich bewusst weg von meinem Schreibtisch und die Orte des Landkreises besuchen. Ich freue mich immer wieder, dass ich  viele Sehenswürdigkeiten im Rhein-Pfalz-Kreis, die mir bisher verborgen waren und viel über die Geschichte der Ortsgemeinden kennenlernen darf. Danke an die Organisatoren, besonders an Theo Brendel und Herbert Konrad, für ihr Engagement und die Vorbereitung der schönen Wanderung. Leider hat diesmal das Wetter nicht ganz so mitgespielt, aber bei schönem Wetter kann ja jeder wandern gehen!"