Kreis veröffentlicht Bericht zum Thema Hitze und Gesundheit


Im Bericht sind detaillierte Karten der Gemeinden enthalten, die auf kleinräumiger Ebene hitzebelastete Gebiete aufzeigen. Außerdem beschreibt der Bericht, in welchen Regionen gehäuft hochaltrige Menschen und Kleinkinder leben. Beide Bevölkerungsgruppen weisen überdurchschnittlich hohe gesundheitliche Risiken bei Hitze auf.

Hitzebelastete Gebiete befinden sich im Kreis vor allem in Ortskernen größerer Gemeinden, in denen eine Bodenversiegelung über 70 Prozent und gleichzeitig eine Bebauung mit Gebäuden von über zehn Metern Höhe vorliegt. Hier können sich lokale Wärmeinseln bilden. In einigen dieser Gegenden wohnen zudem vermehrt Menschen über 75 Jahre oder Kleinkinder.

Damit bei Hitze notwendige Aufenthalte in diesen Regionen nicht zur Gesundheitsbelastung werden, sind öffentlich zugängliche kühle bzw. schattige Orte und Trinkgelegenheiten wichtig. Langfristig sollte in der Flächen- und Bauleitplanung der Städte und (Verbands-) Gemeinden vermehrt darauf geachtet werden, dass Wärmeinseln durch bauliche Maßnahmen wie Begrünung oder Entsiegelung reduziert werden.

Folgen für die Gesundheit

Die Hitzebelastung hat bedeutende Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit im Kreis. Die Abteilung Gesundheit und Verbraucherschutz des Rhein-Pfalz-Kreises beobachtete während der Hitzewellen der Jahre 2015, 2018 und 2019 30 Prozent mehr Todesfälle verglichen mit normalen Sommertagen. Vorhersagen der klimatischen Entwicklung weisen außerdem darauf hin, dass die Anzahl an heißen Tagen im Oberrheintiefland künftig zunehmen wird.

Aus diesem Grund sind Maßnahmen des gesundheitsbezogenen Hitzeschutzes besonders wichtig. Für eine bessere Planbarkeit empfiehlt der Hitzeaktionsplan des Landes Rheinland-Pfalz, hierfür Informationen zu regionalen klimatischen Bedingungen und zur Sensitivität der Bevölkerung für Hitze heranzuziehen. Der vorliegende Bericht wurde dieser Empfehlung folgend von der Kreisverwaltung erstellt.

Möglich wurde das Vorhaben durch die Bereitstellung von Daten zur lokalen Hitzebelastung vonseiten des Landesamts für Umwelt Rheinland-Pfalz und durch die Bereitstellung von Daten des Zensus 2022 durch das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.

Die Kreisverwaltung empfiehlt, in den Sommermonaten auf die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes zu achten. Diese können beispielsweise über die Katwarn App bezogen werden. An Tagen mit Hitzewarnung sollten vor allem hochaltrige Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen kühle und schattige Orte aufsuchen, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine leichte Kost achten, körperliche Anstrengung im Freien vermeiden und das Schlafzimmer durch nächtliches Lüften kühl halten.

Der Bericht ist unter diesem Link abrufbar.