Kreisgeschichte

Geschichte des Rhein-Pfalz-Kreises

Als Gebietskörperschaft mit Verwaltungssitz in Ludwigshafen ist der Kreis noch verhältnismäßig jung. Die heutigen Grenzen stammen im wesentlichen aus dem Jahr 1969 und gehen auf die rheinland-pfälzische Verwaltungsreform zurück. Damals hieß er noch Landkreis Ludwigshafen. Seinen jetzigen Namen trägt er seit 1. Januar 2004.

Königliche Gründungsurkunde

Die erste Kreisverwaltung mit Sitz in Ludwigshafen eröffnete am 1. Juli 1886, drei Tage bevor wenige Kilometer entfernt der Patent-Motorwagen von Carl Benz das "Laufen" auf der Straße lernte. Der Name der Behörde lautete damals natürlich nicht "Kreisverwaltung", sondern "Königlich Bayerisches Bezirksamt", denn bis 1933 wurde die Pfalz von München aus regiert. Die "Geburtsurkunde" des Landkreises trägt deshalb auch die Unterschrift von Bayern-König Ludwig II., der sich vor allem durch den Bau der Märchenschlösser Linderhof und Neuschwanstein einen Namen gemacht hat. Die Kreisgründung gehörte zu den letzten Amtshandlungen "seiner Majestät".

 

Geburtsurkunde Landkreis

Notwendig geworden war die Einrichtung eines Bezirksamtes in Ludwigshafen deshalb, weil sich die junge Stadt am Rhein ebenso wie die umliegenden Gemeinden in einer unwahrscheinlichen Geschwindigkeit entwickelt hatte. So wurden im selben Gebiet, das 1785 erst 9.549 Einwohner aufwies, 1849 bereits 23.354 Menschen gezählt. 1885 waren es dann sogar etwa fünfzehnmal soviele wie noch 100 Jahre zuvor. Das Bezirksamt Speyer, zu dem Ludwigshafen mit Umgebung bis 1886 gehörte, betreute zuletzt mehr als 80.000 Seelen und übertraf damit alle übrigen seiner Art im Königreich Bayern.


Mit 18 Ortschaften ging's los

Weil es nur mit zwei Beamten und drei Gehilfen besetzt war, ersuchte die Kammer des Inneren der Königlich Bayerischen Regierung der Pfalz am 6. Juni 1885 in München durch einen offiziellen Antrag "ehrerbietigst gehorsamst" um Abhilfe. Am 3. Juni 1886 unterzeichnete Ludwig II. "von Gottes Gnaden König von Bayern und Pfalzgraf bey Rhein" dann auf Schloß Hohenschwangau die entsprechende Verordnung. Außer Ludwigshafen selbst sollten zum Bezirksamt folgende Gemeinden gehören: Alsheim (heute Teil von Rödersheim-Gronau), Altrip, Hochdorf, Assenheim, Böhl, Iggelheim, Dannstadt, Schauernheim, Fußgönheim, Neuhofen, Mutterstadt, Friesenheim, Maudach, Mundenheim, Oggersheim, Rheingönheim und Ruchheim.

"Reform-Wachstum"

Bei der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform von 1969 griff man schließlich auf einen etwa vierzig Jahre alten Gedanken zurück und faßte die vor 1886 zum Bezirksamt Speyer gehörenden Landgemeinden wieder zusammen, nur eben jetzt mit Blickrichtung Ludwigshafen. Hinzu kamen der Ostteil des früheren Landkreises Frankenthal und zwei Gemeinden aus dem Landkreis Neustadt. Der junge Kreis bestand nun aus 26 Ortschaften mit alles in allem 118.490 Einwohnern. Seit sich im Jahr 1974 noch Ruchheim mit seinen damals 2.400 Bürgern in Richtung Stadt Ludwigshafen verabschiedete, wurden die Grenzen nicht mehr angetastet.


Während zu Beginn der siebziger Jahre innerhalb der Kreisgrenzen erst 115.000 Frauen und Männer gezählt wurden, waren es 40 Jahre danach fast 150.000. Zur Zeit ist in Rheinland-Pfalz kein Landkreis dichter besiedelt. Auf jedem einzelnen der insgesamt 305 Quadratkilometer leben 488 Menschen - insgesamt zuletzt rund 148.000.

Neuer Name

Um seine gewachsene Bedeutung und seine Selbständigkeit zu verdeutlichen bekam der Landkreis mit Wirkung vom 1. Januar 2004 einen neuen Namen. Die Umbenennung in Rhein-Pfalz-Kreis war eine Entscheidung des rheinland-pfälzischen Innenministers, der ein entsprechender Antrag des Kreises vorausgegangen war. Ihr folgte zum September 2005 dann noch die Einführung eines eigenen Herkunfts-Kürzels für die Kraftfahrzeug-Kennzeichen. Neue Schilder mit "LU" gibt es seither nur noch für die Stadtbevölkerung, während Fahrzeuge mit Standort im Kreisgebiet "RP"-Kombinationen bekommen.


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