Sie rauben Energie, zerstören Selbstvertrauen und können krank machen: toxische Beziehungen. Doch woran erkennt man sie? Und wie schafft man den Schritt heraus? Diesen Fragen widmet sich die Veranstaltung im Heinrich Pesch Haus (Frankenthaler Str. 229, Ludwigshafen) am Montag, 10. November 2025, von 18 bis 20 Uhr.
Viele Menschen erkennen oft erst spät, dass eine Beziehung mehr Kraft raubt, als sie gibt. Anzeichen wie ständige Schuldzuweisungen, Kontrolle, Respektlosigkeit oder Manipulation sind klare Warnsignale für eine toxische Dynamik. Die Veranstaltung rückt das Thema in den Fokus und betont: Gesundbleiben bedeutet, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Nur dort, wo gegenseitige Achtung gelebt wird, entsteht echte Nähe und Stärke.
Expertinnen und Betroffene im Dialog
Dr. med. Ute Inselmann, Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie aus Limburgerhof, hält die Keynote des Abends und zeigt, wie Menschen ihre Grenzen schützen und sich aus destruktiven Mustern lösen können. Im Anschluss diskutieren Expertinnen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: Auf dem Podium sitzen Cornelia Bauditz, Dipl.-Sozialpädagogin, Systemische Therapeutin/Familientherapeutin, vom Frauenhaus Ludwigshafen, Sogol Kordi, Betroffene und Gründerin von MyProtectify, Hamburg und Jana Mohr, Opferschutzbeauftragte, Polizeipräsidium Rheinpfalz, Zentrale Prävention, Ludwigshafen.
Die Moderation übernimmt Ulrike Gentner, Direktorin Bildung im Heinrich Pesch Haus. Sie unterstreicht die gesellschaftliche Bedeutung des Themas: „Toxische Beziehungen sind kein Randphänomen. Sie betreffen Menschen in allen Lebensbereichen. Indem wir darüber sprechen, stärken wir Betroffene – und tragen dazu bei, dass Beziehungen von Respekt und Vertrauen geprägt sein können.“
Bewusstsein schärfen für die Mechanismen toxischer Beziehungen
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Heinrich Pesch Hauses mit Soroptimist International, Club Ludwigshafen, sowie den Gleichstellungsbeauftragten des Rhein-Pfalz-Kreises und der Stadt Ludwigshafen. Die Kooperationspartner unterstreichen mit dieser gemeinsamen Veranstaltung die dringende Notwendigkeit, das Bewusstsein für die Mechanismen toxischer Beziehungen zu schärfen und Betroffene in die Lage zu versetzen, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und zu schützen sowie die Führung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen.
Für die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ludwigshafen und des Rhein-Pfalz-Kreises ist das Thema „Toxische Beziehungen“ sehr wichtig, da sie in ihrer Arbeit auch oft von psychischer Gewalt gegen Frauen konfrontiert werden. „Eine gute Prävention gegen toxische Beziehungen sind das Erkennen von Warnsignalen, das Setzen klarer Grenzen und eine finanzielle Unabhängigkeit“, sagen die Gleichstellungsbeauftragten.
Aufklärung und Unterstützung
„Toxische Beziehungen zerstören Selbstwert und Lebensfreude – Aufklärung und Unterstützung sind der Schlüssel, um diesen Kreislauf zu durchbrechen, sagt Gabi Mirgeler, Präsidentin des Soroptimist Clubs Ludwigshafen. „Wir möchten mehr Bewusstsein für psychische Gewalt und emotionale Abhängigkeit schaffen. Unser Ziel ist es, Frauen zu stärken, destruktive Beziehungsmuster zu erkennen und den Weg in ein selbstbestimmtes, gewaltfreies Leben zu finden.“
Der Kostenbeitrag für die Veranstaltung ist frei, jedoch wird um eine Spende gebeten. Im Anschluss ist ein Umtrunk geplant. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung gebeten per E-Mail an anmeldung@hph.kirche.org oder auf der Webseite des HPH unter www.heinrich-pesch-haus.de/veranstaltungen.