Brand- und Katastrophenschutz

Rhein-Pfalz-Kreis, VG Maxdorf und VG Dannstadt-Schauernheim üben den Ernstfall


Das Szenario der zweitägigen Übung hat es in sich: Ein Orkan wütet über das Land, und in den Verbandsgemeinden Maxdorf und Dannstadt-Schauernheim sind die Auswirkungen besonders heftig. Neben umgestürzten Bäumen und Verkehrsproblemen fällt in der einen Gemeinde der Strom stundenlang aus und Trinkwasser kann nicht mehr aufbereitet werden, während in der anderen Telefonleitungen und Handynetz zusammenbrechen. Die Verwaltungsstäbe der Gemeinden und des Kreises werden aktiviert, um zusammen mit den Einsatzkräften der Bevölkerung zu helfen.

Die Aufgaben dabei sind vielfältig: Die Menschen müssen mit Trinkwasser versorgt werden und Seniorenheime müssen evakuiert werden. Auch muss die Bevölkerung informiert werden – bei zusammengebrochener Kommunikation eine besondere Herausforderung. Vorräte und Anlaufstellen für die Bürger, Unterbringungsmöglichkeiten, Sandsäcke, Sattelitentelefone: Das und noch viel mehr muss organisiert werden.


Die Verwaltungsstäbe der VG Dannstadt-Schauernheim und Maxdorf sowie des Rhein-Pfalz-Kreises übten in dieser fiktiven chaotischen Lage all diese Aufgaben. Ein Schwerpunkt lag dabei auch auf die reibungslose Kommunikation mit den Einsatzkräften, der Technischen Einsatzleitung (TEL) und den Verwaltungsstäben untereinander.

Die Übung wurde vom Dienstleister Jörg Schrömges geplant und im Vorfeld lange vorbereitet. Bei dieser ersten Übung des Kreises mit zwei Verbandsgemeinden gab es für jede VG ein eigenes Drehbuch mit eigenen, lokalen Problemen. Für den Verwaltungsstab des Kreises bedeutete das einen doppelten Kommunikationsaufwand. Gleichzeitig war es auch die erste Übung, bei der die Presse – vertreten durch Rheinpfalz-Redakteur Christian Treptow – mit eingebunden wurde: Als echter sowie fiktiver Pressevertreter wurde er professionell über die jeweils aktuelle Lage informiert.

In Vertretung des Landrats war der Erste Kreisbeigeordnete und künftige Landrat Volker Knörr bei der kompletten Übung mit an Bord und unterstützte mit vollem Einsatz den Verwaltungsstab bei seiner Arbeit. Auch Bürgermeister Paul Poje (VG Maxdorf) und die Beigeordneten Marc Hauck und Reiner Kesselring (VG Dannstadt-Schauernheim in Vertretung des Bürgermeisters) beteiligten sich in den VG aktiv an der Großübung.

Zum Schluss ziehen Dienstleister und die Verantwortlichen ein Kurzfazit – der detaillierte Bericht wird erst im Nachhinein verfasst. „Die Übung mit zwei Gemeinden hat Verbesserungspotential in den Schnittstellen aufgezeigt“, fassen Rainer Schädlich, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Rhein-Pfalz-Kreises, sowie Robin Klamm, Referatsleiter Brand- und Katastrophenschutz in der Kreisverwaltung, aus Sicht des Kreises zusammen: „Vor allem bei einem Ausfall der Standardkommunikationsmittel muss mit den Beteiligten ein regelmäßiger Austausch erfolgen.“ Während der Übung wurden hierzu Verbindungspersonen entsandt, was sich bewährt hat. „Diese Praxis wird künftig weiter ausgebaut und etabliert.“

Von Kreisseite war außerdem die Schnittstelle zur TEL ein interner Schwerpunkt der Übung – sowohl die TEL als auch der Verwaltungsstab arbeiteten vom Katastrophenschutzzentrum in Schifferstadt aus, was kurze und unkomplizierte Kommunikationswege ermöglichte. „Das werden wir auf jeden Fall so beibehalten“, versichern Schädlich und Klamm.

Insgesamt zeigt sich, wie sehr die regelmäßigen Übungen den Verwaltungsstab bereits geprägt haben. „Die Routine, die wir mittlerweile haben, ist sehr offensichtlich. Die sogenannte Chaosphase am Anfang, die es bei den meisten Einsätzen gibt, fiel aus. Stattdessen wurden die Aufträge ruhig und nach Priorität abgearbeitet“ sagt BKI Schädlich. Man merkt, dass die Stabsarbeit mittlerweile für viele zu einer trainierten Situation geworden ist, erklärt Klamm weiter: „Sie ist kein Neuland mehr.“